Die Freimaurerei

Geschichte

Da der Begriff „Freimaurerei“ in der Öffentlichkeit immer wieder für große Missverständnisse sorgt, möchten wir Ihnen  heute  einen Einblick in die Geschichte, die Symbolik und die Arbeit der Freimaurerei bzw. des einzelnen Freimaurers geben

Der Ursprung

Über den Ursprung der Freimaurerei gibt es unzählige Theorien und Geschichten. Unzweifelhaft ist, dass die Freimaurerei, wie wir sie heute kennen, ihren Ursprung in den sogenannten „Bauhütten“ der Steinmetze und Dombauer des Mittelalters hat. Der Begriff „Loge“ entstammt dem englischen Begriff „lodge“, der wiederum „Bauhütte“ bedeutet.

Bei diesen „Bauhütten“ handelte es sich um Vereinigungen von Handwerkern. Die Bauhütten dienten dabei als gemeinsame Arbeitsplattform. Darüber hinaus bot diese Gruppierung auch eine Ebene des Erfahrungsaustausches und der Vermittlung von Fachwissen.
Die Bauhütten unterlagen nicht dem Zunftzwang, sie gaben sich ihre eigene Ordnung und Rechtsprechung.
Mit der Zeit übernahmen die Gilden zunehmend auch soziale Aufgaben. So nahmen sich die Mitglieder der Erziehung der jüngeren sowie der Versorgung und Unterstützung kranker oder arbeitsloser Mitglieder und deren Hinterbliebener an.

Neuzeit

Zu Beginn der Neuzeit ebbte die Zeit der großen Dombauten ab. Es gab nur noch wenige Bauhütten in Europa. Um den sozialen Verpflichtungen weiterhin nachkommen zu können wurden in England und Schottland zunehmend Außenstehende, Nichtmaurer als Mitglieder in die Logen der Werkmaurer oder operativen Maurer aufgenommen. Diese wurden in Schottland als „gentleman masons“ und in England als „acceptet masons“ bezeichnet. Die Logen der Werkmaurer oder operativen Maurer wandelten sich mit der Zeit in Logen der spekulativen, der symbolischen Maurer.
Als offizieller Beginn der Freimaurerei wird der 24. Juni 1717 angesehen. An diesem Tag schlossen sich vier Londoner Bauhütten zu einer Großloge zusammen. Sie konstituierten 1723 die „Alten Pflichten“, die bis heute als historische Grundlage der internationalen Freimaurerei angesehen werden.

In den „Alten Pflichten“ heißt es u.a.:

„Die als Mitglieder einer Loge aufgenommenen Personen müssen gute und aufrichtige Menschen sein, von freier Geburt, in reifem und gesetztem Alter, keine Leibeigenen, keine sittenlosen und übel beleumdeten Menschen, sondern nur solche von gutem Ruf.“

Ursprünglich war die Freimaurerei tatsächlich ein reiner Männerbund. Der Beitritt in eine Loge war Frauen generell verwehrt. Trotzdem nahmen und nehmen sie eine besondere Rolle bei den männlichen Logen ein. So erhält die Lebensgefährtin des männlichen Logenmitglieds ebenfalls ein Paar weiße Handschuhe zum Zeichen der Anerkennung der Unterstützung des Freimaurers in seiner Arbeit.

Daher war es nicht verwunderlich, dass es vor allem in Frankreich bald schon Logen gab in denen auch Frauen zugelassen waren. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts gab es sog. Adoptionslogen, in dem Frauen unter der Aufsicht der Brüder arbeiteten.

Im Jahre 1893 wurde daraufhin in Frankreich die Loge „Droit Humain“ gegründet, die erste gemischte Freimaurerloge. Noch im gleichen Jahr wurde die Großloge „Le Droit Humain“ eingesetzt.

In Deutschland fasste die gemischte Freimaurerei mit der Gründung der Loge „Goethe“ am 23. Oktober 1921 Fuß. Sie und die Loge „Mozart zu den 3 Rosen“ aus München gründeten 1959 die Großloge „HUMANITAS Freimaurergroßloge für Frauen und Männer“. Am 1.6.1949 wurde die Frauen-Großloge „Zur Humanität“ gegründet.

Aus dem „Droit Humain “ sind nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland und zahlreichen anderen Ländern selbstständige Grosslogen entstanden, die nur Logen umfassen, welche beide Geschlechter als Vollmitglieder aufnehmen.

Auf Anregung einiger dieser Grosslogen oder Orden, welche die volle Gleichberechtigung der Frau innerhalb der Freimaurerei anerkannt und verwirklicht haben, wurde am 2.Juli 1961 in Frankfurt/Main eine Dachorganisation gegründet, welche die gemeinsame Arbeit koordiniert und sich zu einem sehr wirksamen Instrument zur Verwirklichung einer modernen Freimaurerei entwickelt hat. Diese Dachorganisation trägt den Namen „International Masonic Union Catena“